Gründung 1949
Gegründet wurde der Tischtennis-Club Erichshof 1949. Hier folgt nun ein Auszug der Vereins-Chronik von 1949 bis 1999. Dieser findet sich auch in unserem Heft „50 Jahre Tischtennis in Erichshof“ wieder.
Am Anfang waren die Gründer des TTC Erichshof häufig matt. Das lag am Spielen mit den Damen. Es waren aber auch Könige und Bauern mit dabei - man spielte Schach. Um neben dem Geist auch den Körper zu trainieren, kam man auf die Idee, Tischtennis zu spielen. Diese Entscheidung wurde Anfang 1949 gefällt.
Den Beginn der Vereinschronik zeigt in allen Details das folgende Original-Gründungsprotokoll. (Siehe Abb.) Interessant ist unter anderem sicher ein Auszug aus dem Kassenbuch vom Februar bis Juli 1949, welches zeigt, mit welchen Summen der Verein jonglieren musste. (Siehe Abb.)
Wie es sich für einen Verein gehört, gab es schon am 3. August 1949 die 1. Generalversammlung, bei der Heino Witte zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Dort wurden auch die Vereinsstatuten verlesen und angenommen (aber auch ein Kostümfest besprochen). Hier ist sicher für die damalige Zeit erwähnenswert, dass der TTCE dieses bei der GEMA anmelden musste.
Gespielt wurde (mangels vorhandener Sporthallen) auf den Tanzsälen der Gastwirtschaften Warnke-Hanke, Erichshof, danach Böttcher, Erichshof und schließlich Knief, Angelse. Zeitzeugen wissen sicher die Vor- und Nachteile der Kombination Sport - Gaststätte zu schätzen, wie glatter Boden, schnelles Bier, knappe Beleuchtung, Bälle im Gestühl suchen, Kanonenofen und dafür stets kaltes Wasser zum Waschen - unvergessene Zeiten.
1950 wurde der TTCE im Landessportbund Bremen e.V. Fachverband Tischtennis (FTTB) willkommen geheißen. Der Verein wuchs, es waren bald über 30 Mitglieder. Die Führungsriege war sehr aktiv, wie die vorhandenen Unterlagen aus dieser Zeit zeigen.
Es gab Pokalturniere, die schwedische Vereinsmannschaft AJK Stockholm kam zu einem Vergleichskampf und man wagte sich an ein Mammut-Turnier. In Bremen wurde in 3 Hallen gleichzeitig ein Tischtenniswerbeturnier mit 250 Teilnehmern organisiert. Der junge Verein trat auch gegen eine Bremer Stadtauswahl an.
Stellvertretend für die Aktiven soll das Gründungsmitglied Josef "Jupp" Twardawski genannt sein, der als Spieler, Gerätewart, Kassenwart und Vorsitzender dem Verein Impulse gab und ihm bis 1991 eng verbunden blieb.
Aus den 50er Jahren existiert auch noch ein Pokal, gestiftet vom Gründungsmitglied Manfred Junghardt zu Ehren des starken TTCE-Spielers Ernst Dettbarn. Dieser Pokal wird noch heute jährlich beim Knick-Turnier ausgespielt.
War er vorher schon für "gesellschaftliche Veranstaltungen" zuständig, wurde das Mitglied Reinhold Knief ab 1959 der 1. Vorsitzende und blieb es bis 1971.
Anfang der 60er Jahre spielte die 1. Mannschaft des TTCE erfolgreich und gewann diverse Kreismeisterschaften, den Grafschaftspokal mit der Aufstellung Erwin Schemitzek, Rudi Eichelmann und Reinhold Abelmann und belegte 1964 in der 2. Verbandsklasse den Vizemeister. Auch die Jugendlichen waren sehr erfolgreich bis zur Bezirksebene.
Ab 1965
1965 erfolgte der Umzug in die Sporthalle der Grundschule Leeste, endlich Platz für mehr Tische und es gab Duschen. Nur Erfolge waren damit auch nicht immer garantiert - Es gab einen Abstieg in die Stadtliga (1965), 1967 die Meisterschaft der 1. Bezirksklasse und 1968 den Wiederaufstieg in die 2. Verbandsklasse. Wie es im Sport üblich ist, gab es weiterhin Höhen und Tiefen.
Beim 20-jährigen Vereinsjubiläum 1969 wurde "Jupp" mit einem Ehrenpokal ausgezeichnet.
Das langjährige Mitglied Rudolf Schwecke, welchen es 1958 in die weite Welt verschlagen hatte und der dann in England heimisch wurde, organisierte 1970 einen Tischtennis-Vergleichskampf in Staines bei London. Dies war der Beginn einer noch heute intakten Partnerschaft zwischen dem TTCE und dem Grosvenor Social Club, Staines. Es gab viele unvergessene Höhepunkte bei den gegenseitigen Besuchen und es entwickelten sich freundschaftliche Bande. (Siehe Abb.)
1972 ging die Vereinsführung für 3 Jahre an Hans Päsler, dem bisherigen 2. Vorsitzenden. Ihm gelang es, dass der TTCE in die große Sporthalle der neuen KGS Weyhe umziehen konnte. Ab jetzt konnten mindestens 12 Tische gestellt werden - alle erworben aus eigenen Vereinsmitteln.
Dazu kamen von unserem mit Nadel und Faden bewanderten Mitglied Hans Fröhlke 20 Spielfeldumrandungen.
In den 70ern war der TTCE sehr aktiv: als Multitalente waren die TT-Spieler erfolgreich beim Pokalschießen, bei Fußballspielen und beim Dorffest. Familienausflüge per Rad und natürlich mehrere Feiern, auch mal kostümiert, forderten die ganze Kondition. Sportlich gab es 1973 ungeschlagen den Aufstieg in die Stadtliga.
1974 konnte der TTCE das Silberne Jubiläum feiern. Das ausgewogene Festprogramm ist noch heute in angenehmer Erinnerung.
Ab 1976
Ab 1976 bis 1977 führte Rainer Förster als 1. Vorsitzender den Verein. 1977 war bekanntlich die Bezirksreform im TT-Verband. Dies hatte zur Folge, dass der TTCE ab 1979 den Punktspielbetrieb von Bremen nach Niedersachsen verlagern musste.
Aus versicherungstechnischen Gründen wurde im gleichen Jahr der TTCE zum eingetragenen Verein.
Dass zu diesem Zeitpunkt eine gute Jugendarbeit betrieben wurde, zeigt 1980 die Mitgliederzahl von 71 Erwachsenen und 102 Jugendlichen.
Ganz stark expandierte der TTCE im September 1981, als sich 40 Frauen der neugegründeten Sparte "Gymnastik für Damen" anschlossen. Unter der Leitung von Gerda Luppa hat sich diese Abteilung bis heute stetig entwickelt. Von 76 Mitgliedern, nehmen regelmäßig 40 Frauen an den Übungsstunden am Mittwochnachmittag teil. Großgeschrieben wird auch der gesellige Teil mit Radtouren, Spargelessen, Weihnachtsfeiern und Kostümfesten. Wir wünschen der Gymnastik-Abteilung weiterhin viel Erfolg und Spaß!!
Beim TT-Sport gab es im neuen Verband Erfolge: Die erste Mannschaft stieg 1983 in die 1. Bezirksklasse auf und eroberte dort auf Anhieb den 2. Platz. Durch zusätzliche Trainingseinheiten und Hallenzeiten wuchs der Spielbetrieb auf 5 Herren-, 2 Damen- und 3 Jugendmannschaften.
Die 1. Damenmannschaft stieg in die 1. Bezirksklasse auf. Der 1. Herrenmannschaft gelang in Folge der nächste Aufstieg in die 1. Bezirksliga in der man sich bis 1988 halten konnte.
Erhard Goihl, von 1978 - 1985 1. Vorsitzender des TTCE, wurde 1987 zum stellvertretenden Vorsitzenden des TT-Kreisverbandes Diepholz als Anerkennung seiner langjährigen Vorstandsarbeit gewählt.
4 Jahre von 1986 - 1989 führte Werner John den Verein, danach übernahm für weitere 8 Jahre Erhard Goihl das Ruder. Sportlich gab es in dieser Zeit Höhen und Tiefen, begründet durch Spielerfluktuation.
1991 starb unser letztes Gründungs- und Ehrenmitglied Jupp Twardawski.
Ein wichtiger Termin war die Hauptversammlung im Januar 1992. Der langjährige Aktive Josef Jung erklärte sich bereit, die Jugendarbeit zu aktivieren und legte damit den Grundstein für eine notwendige Belebung. Dass dieser Entschluss für den Verein enorme Früchte getragen hat, zeigt der steile Anstieg der jugendlichen Mitgliederzahl. Zusammen mit Peter Hünnekens wurden Mini-Turniere ausgerichtet, viel Trainingsarbeit geleistet und einschließlich des Fahrens zu Turnieren und Meisterschaften und Werbung für den TT-Sport betrieben. Beiden Jugendleitern hat der Verein für diese Arbeit ganz herzlich zu danken. Wir können sagen, dass wir zurzeit eine der besten Jugendarbeiten im Kreis haben. Dabei stellen sich zwangsweise Erfolge ein. In den heutigen Herrenmannschaften spielen etliche "Eigengewächse" - Ziel jeder Jugendarbeit.
Bei der Hauptversammlung 1998 wurde Erhard Goihl in Anerkennung seiner langjährigen Arbeit zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Die Nachfolge zum 1. Vorsitzenden trat Hans Fröhlke an - er hatte in den Jahren davor den Vorsitzenden schon aktiv unterstützt und als Sportwart gearbeitet.
Die zurzeit langjährigsten Mitglieder sind Helmut Abelmann und Heinrich Bischoff, die 1997 für 45jährige Mitgliedschaft geehrt wurden.
Die gute Mischung aus Alt und Jung, das gute Zusammengehörigkeitsgefühl und Kameradschaft sind Garant für das Fortbestehen des TTCE.
Der Tischtennissport, den wir so lieben, gibt uns die Chance, dass ältere, erfahrene Spieler zusammen mit jungen Nachwuchsspielern eine Mannschaft bilden. Dieses Phänomen bietet nur der TT-Sport - bleiben wir alle ihm noch lange treu.
Dies ist ein Auszug der Geschichtlichen Niederschrift unseres Heftes zum 50 Jährigen Bestehen des Tischtennis-Club Erichshof e.V.